Die Zeitebene für Sinn im Leben

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Die Zeitperspektive für den Sinn

Zusammen mit der Kernkategorie des Kontextes bildet die Zeitkategorie eine zentrale Dimension bei der Frage nach dem Sinn im Leben. Die Zeitdimension läßt sich ausdifferenzieren in vorzeitiges, gleichzeitiges und nachzeitiges Sinnerleben. Alle Zeitdimensionen sind verknüpft mit themenspezifischen Kontexten. Blickt ein Mensch aus einer gegenwärtigen Situation in die Vergangenheit, lassen sich Erinnerungen an frühere Kontexte wiederfinden, deren Erfahrungswert in die gegenwärtige Situation hinein wirkt. Vergangene Kontexte können auf ihre Sinnhaftigkeit hin bewertet werden. Diese Bewertung fließt zurück in die aktuelle Situation und hat Einfluß auf zukünftige Ereignisse. Richtet sich der Blick eines Menschen in die Zukunft, so lassen sich neue mögliche Kontextbeschreibungen entwickeln. Die Zielentwicklung bildet einen wichtigen Motivator für die Entfaltungsmöglichkeit von Sinn im Leben. Die nachzeitigen Kontextbeschreibungen messen sich anhand von denkbaren Wahlmöglichkeiten, die eine erwünschte Zielvorstellung zulassen. Diese Sinnentwürfe wirken ebenfalls zurück auf das gegenwärtige Erleben und nehmen Einfluß auf die kontextspezifische Aktivität der Person. Die Verknüpfung aller Zeitdimensionen ermöglicht, Sinn im Leben als prozeßhaftes Geschehen zu erfahren. Die unspezifische Zeitwahrnehmung, die sich über zeitlich unbegrenzte Visionen und Transzendenzvorstellungen entfaltet, umfängt die kontextspezifische zeitgebundene Sinnsuche und transzendiert das situative Erleben eines Menschen über sich selbst hinaus.